Thailandreise 2016: Von Chiang Rai bis Koh Lipe
Es ist wieder soweit. Ende März 2016 starten wir auf unsere jährliche Reise nach Thailand, um Hotels zu checken und Reiserouten zu überprüfen bzw. Neue zu entdecken. Die Reise dauert nicht ganz vier Wochen und führt zuerst nach Bangkok und Samut Prakan, anschließend in den Norden nach Chiang Mai und Chiang Rai und schließlich tief in den Süden auf die Inseln Koh Lipe und Koh Mook. Den letzten Abschnitt der Reise bildet die Fahrt von Bangkok durch Rayong auf die Insel Koh Samet.
23.03.2016 – Reisevorbereitungen
Nur noch einen Tag und wir sind auf dem Weg nach Thailand. Die Planung steht, die Termine sind vereinbart und wir freuen uns darauf, einen Teil der Reise in Chiang Rai mit unseren Kunden und mittlerweile auch Freunden Ilka und Tilo gemeinsam zu verbringen.
24.03.2016 – Abreise aus Hamburg
10:00 vormittags und das Taxi steht pünktlich vor der Tür. Wir fliegen zur Abwechslung mal wieder mit Turkish Airlines. In Istanbul hätten wir gern einen echten Mokka getrunken aber leider haben alle Cafe`s auf moderne Kaffeemaschinen umgestellt, so dass wir auf dieses Vergnügen verzichten mussten.
25.03.2016 – Ankunft in Bangkok
Der Flug von Hamburg über Istanbul nach Bangkok ist ohne Zwischenfälle gut verlaufen und wir sind müde aber guter Laune und voller Vorfreude in Bangkok gelandet. Statt Taxi haben wir diesmal unseren Transfer-Service bestellt, um uns nach Samut Prakan, dem Sitz unserer LebensWert Thailand Ltd. und der Heimat von Bees Eltern zu fahren. Nach einer Dusche und einem leckeren Willkommensessen waren wir so müde, dass wir uns erst einmal etwas hingelegt haben. Der Abend war dann der Familie von Bee gewidmet und die Wiedersehensfreude war nach einem Jahr entsprechend groß.
27.03.2016 – Samut Prakan
Es ist Samstag und wir nutzen den Tag, um ein paar Kleinigkeiten im Büro zu erledigen, neue Simkarten zu besorgen, ein großes Eis bei Svensens zu naschen und den Rest des Tages mit der Familie zu verbringen.
27. März – Friends & Part
Nach einer viel zu kurzen Nacht hieß es bereits um 05:30 aufstehen. Reichlich müde haben wir als erstes die morgentliche Spendenrunde der Mönche beobachtet, bei der Sie von den Anwohnern ihr Essen für den Tag erhalten. Anschließend sind wir auf den in Klongdan und weit darüber hinaus für sein Fischangebot berühmten Morgenmarkt gefahren.
Zum Mittag haben wir ein paar Freunde zum gemeinsamen Essen mit Fisch, Muscheln, Krebsen und Garnelen eingeladen. Da in Thailand die wichtigste Beschäftigung des Tages das Essen ist, muss selbstverständlich für eine ausreichende Auswahl gesorgt sein.
Nach der kleinen Party müssen wir leider schon wieder die Koffer packen und fahren in die City von Bangkok. Eigentlich wollten wir noch das Nachtleben rund um ein neu in unser Programm aufgenommenes Hotel erkunden. Aber der Jetlag und definitiv zu wenig Schlaf verlangen ihren Tribut und so müssen wir unser Vorhaben aufgeben.
28.03.2016 – Bangkok
Wir haben unsere erste Nacht im Phachara Suites Hotel verbracht. Liebenswerterweise haben wir einen Upgrade auf das Deluxe Executive bekommen. Insgesamt ist der Empfang von der Rezeption bis zum Zimmerservice ausgesprochen freundlich und zuvorkommend.
Einigermaßen ausgeschlafen gehen wir frühstücken und treffen uns anschließend mit Frau Suwannaku, der Sales Managerin, die uns das Hotel zeigt. Insgesamt können wir sagen, dass wir zufrieden sind und dass das Preis-/Leistungsverhältnis für dieses Hotel stimmt. Es ist bereits später als geplant und wir machen uns auf den Weg in die Platinum Mall. Eine reine Fashion Mall, für deren Besuch ausreichend Zeit eingeplant werden sollte. Die Mall hat sich nicht verändert und die Auswahl ist riesig. Allerdings erinnert die Präsentation der Läden eher an einen Einkauf bei Aldi als im Hamburger Alsterhaus. Davon sollte man sich also nicht abschrecken lassen.
Auf dem Rückweg ins Hotel werden wir bereits angerufen, dass unsere Freundin bereits auf uns wartet, um gemeinsam zu einem neuen Restaurant, dem Isaan Derm zu fahren. Hier gibt es sehr gutes Original-Isaan Food. Der Isaan bezeichnet ein riesiges Gebiet im Nordosten von Thailand.
Im Restaurant haben wir uns mit Freunden von Bee getroffen, die sie noch aus ihrer Schulzeit kennt. Die Wiedersehensfreude war groß und wie bei Thais üblich, der Appetit noch größer. Entsprechend wurde einmal die Karte rauf und wieder runter bestellt, bis alle kugelrund und glücklich waren.
29.03.2016 – Chiang Mai
Nach dem Frühstück fahren wir zum Flughafen, um nach Chiang Mai zu fliegen. Zu unserer Freude werden wir von unserem Liebslings-Guide abgeholt und zum Hotel gebracht. Auf der Fahrt erzählt er uns von einem geplanten gemeinsamen Abendessen, an dem die Guides und unsere Reisegäste Ilka und Tilo teilnehmen.
Im Hotel angekommen bemerken wir, dass auf dem Flug einer unserer Koffer so schwer beschädigt wurde, dass wir ihn reparieren lassen müssen. Somit wird es nichts mit einer gemütlichen Stunde am Pool. Stattdessen lernen wir den einzigen Laden in der ganzen Stadt kennen, der in der Lage ist, Kofferschäden zu reparieren. Und das geht Gott sei Dank völlig unkompliziert, sofort und innerhalb einer halben Stunde Arbeitszeit. Damit steht unserer Weiterreise am kommenden Tag nichts mehr im Weg.
Kaum zurück im Hotel, steht auch schon ein Treffen mit Heinz an, einem Freund und Geschäftspartner. Nachdem wir die neuesten Entwicklungen ausgetauscht haben, ist es auch schon Zeit, zum Dinner aufzubrechen. Wir fahren in ein sehr gutes authentisches Restaurant, in das wir Ilka und Tilo bereits auf Ihrer ersten Thailandreise mit uns eingeladen hatten. Das Essen ist wie immer lecker und für deutsche Gaumen reichlich exotisch.
30.03.2016 – Start unserer 6-Tage-Tour durch Chiang Rai
Heute starten wir gemeinsam mit Ilka und Tilo auf unsere Tour Richtung Nordosten durch die Provinz Chiang Rai. Wir freuen uns, dass wir die Chance haben, diese für die beiden neu zusammengestellte Tour gemeinsam durchführen zu können. Nachdem das Gepäck verstaut ist, geht es auch schon los. Das erste Tagesziel ist ein Bergdorf des Volkes der Lahu. Das Dorf liegt etwas abseits und ist noch völlig untouristisch. Wir werden freundlicherweise zu einer Familie in ihr Haus zu einem Tee eingeladen und unser Guide und Bee übersetzen für uns das Gespräch, das sich vor allem um die Lebensbedingungen der Menschen dreht.
Auf der Weiterfahrt machen wir Halt an einer heißen Quelle und versuchen, unsere Füße möglichst lange in dem ca. 80 Grad heißen Wasser zu halten. Obwohl der Erfolg übersichtlich ist, steigern die Versuche unsere ohnehin schon gute Laune.
Unser nächstes Ziel ist der „Weiße Tempel von Chiang Rai“. Die beim letzten Erdbeben entstandenen Schäden sind bereits wieder alle repariert, so dass er sich in alter Pracht darbietet. Wir machen Ilka und Tilo auf die kleinen amüsanten Scherze des Künstlers aufmerksam und Sie finden sie genauso lustig wie wir.
Vor dem Tempel sind wir zufällig dem Künstler selbst begegnet und die Gelegenheit für ein gemeinsames Foto ergriffen. Unser Guide hat uns bei der Gelegenheit erzählt, dass alle Guides einen höllischen Respekt und vielleicht sogar ein kleinwenig Angst vor ihm haben.
Das geht wohl auf eine Begebenheit zurück, als ein Guide seine Gäste mit kurzer Hose durch die Tempelanlage begleitet hat. Etwas, das sich für einen guten Buddhisten nicht geziemt und das ihm der Künstler wohl sehr deutlich zu verstehen gegeben hat.
Im Weißen Tempel von Chiang Rai vergeht die Zeit wie im Flug und haben auch wir nicht gemerkt, wie lange wir schon dort verweilt haben. Mittlerweile schon recht spät sind wir zum Mittagessen ins Krau Sukhothai gefahren, wo wir ein fantastisches Khao Soi, Phad Thai und Tempura gegessen haben. Nicht zu vergessen die leckere Vorspeise Khanom Thuay.
Spät, aber glücklicherweise nicht zu spät haben wir es doch noch nach Tachilek in Myanmar geschafft. Dort sind wir mit zwei Tuk Tuks zum Wat Ra Kaeng und der Replica Shwedagon gefahren. Für einen dritten Tempel war es leider schon zu spät.
31.03.2016 – Thai Massage und das Haus der verstorbenen Mutter des Königs
Danach geht es zum Fluss, der allerdings sehr flach ist, da bereits seit drei Jahren die Niederschläge viel zu niedrig ausfallen. Wir entscheiden uns nur den ersten noch befahrbaren Abschnitt mit dem Boot zu machen und dann ins Auto umzusteigen. Unser nächstes Ziel sind wieder heiße Quellen. Diesmal können wir allerdings in ihnen baden und anschließend eine wohltuende einstündige Thai-Massage genießen.
Das nächste Ziel ist das Schwarze Haus, das ebenfalls von einem Künstler gestaltet wurde. In seinen Werken wollte er darauf aufmerksam machen, das sämtliche Bestandteile eines Tieres sinnvoll verwertet werden können. Das muss man allerdings wissen, da es sich dem Besucher nicht unbedingt von selbst erschließt.
Am Interessantesten ist noch, dass sich ein Teil seiner Asche in einem Schrein oben an der Decke befindet, direkt unter dem umgedrehten goldenen Kopf. Auf der Weiterfahrt kommen wir zufällig an einer Zeremonie vorbei und halten spontan, um ein paar Aufnahmen von der Prozession zu machen.Am meisten hat uns das gelbe Music Car beeindruckt.
Die letzte Station des Tages ist die Doi Thung Villa der verstorbenen Mutter des Königs und der sehr schön gestalteten Gartenanlage. Bevor sich die Königsmutter sich dieser Region angenommen hatte, war sie bitterarm und es gab keinen einzigen Baum mehr. Inzwischen kann man sich das nicht mehr vorstellen, da alles blüht und grünt. Die Villa selbst ist eine Kombination aus dem typischen Lanna Stil und Schweizer Berghütten und zeigt die bescheidene Lebensweise dieser Frau. Übringens eine Bürgerliche, die von dem damaligen König nur mit Schwierigkeiten und einem überzeugenden Brief an dessen Mutter zustande kam.
Am Abend kehren wir in einem sehr szenisch gelegenen Resort ein, das einen fantastischen Blick über die umliegenden Täler, Teeplantagen und Berge bietet. Die Besitzerin ist ein Schatz, der sich liebevoll und gleichzeitig witzig um uns kümmert. Sie hat uns zwar noch die Menükarte gereicht aber gleichzeitig die bereits von ihr schon mal ausgewählten und vorbereiteten Gerichte aufgetischt. Nach dem Essen gab es von einem leckeren selbstgebrannten 60-prozentigen Whisky. Merklich mit Schlagseite geht es schließlich ins Bett und mit der Vorahnung, dass der nächste Morgen schwierig wird.
01.04.2016 – A Hard Day
Es gibt Tage, an denen möchte man nicht aufstehen. Dummerweise habe ich nicht die Wahl. Am Frühstückstisch geht es erstaunlicherweise allen gut, mit einer Ausnahme, die ich jetzt nicht nenne. Ich trinke nie wieder Alkohol…! Das Frühstück soll lecker sein, was ich mit einem Stück trockenen Toast leider nicht beurteilen kann.
Nachdem wir ausgecheckt haben, fahren wir weiter durch die Berge, bis wir die Teeplantagen erreichen und ein Feld entdecken, das gerade geerntet wird. Ein willkommener Stopp, um die Füße zu vertreten, frische Luft zu genießen und ein paar nette Bilder zu schießen. Die meisten Erntehelferinnen tragen ihre traditionelle Kleidung, so dass wir besonders schöne Fotomotive bekommen. Gefragt, ob wir sie fotografieren können, waren alle sehr freundlich und waren damit einverstanden.
Bevor wir von dem lokalen Tee probieren, machen wir noch Halt im Dorf von Khun Sa, dem ehemaligen Drogenkönig und Shan-Kämpfer gegen das Regime in Myanmar. Die historische Aufarbeitung ist zwar nicht spektakulär, aber für eine Pause allemahl empfehlenswert. Die politische Beurteilung des Kampfes gegen die Zentralregierung in Myanmar kann sicherlich unterschiedlich ausfallen, vor allem wenn man etwas mehr über die Entwicklung in Myanmar und die Rolle der Briten während der kolonialen Besetzung weiß.
Nach dem Ausflug in die Vergangenheit freuen wir uns jetzt aber auf die Tee-Manufaktur und unsere Teeverkostung. Wir probieren einige Tees, von denen die meisten sehr lecker sind. Außerdem entdecken wir unseren Lieblingstee und decken uns für die nächsten Monate in Deutschland Jahr damit ein.
Danach gibt es Mittagessen in einem versteckt liegenden Restaurant in einem Bergdorf. Dort gibt es eine seltene Spezialität, die „Schwarzen Hühner“, zu probieren. Das Fleisch der Hühner ist tatsächlich durchgehend dunkel bzw. schwarz, sehr fest und dabei ausgesprochen wohlschmeckend. Nicht vergleichbar mit dem herkömmlichen Hühnerfleisch, das in Deutschland zu bekommen ist. Nach dem Mittagessen hat uns unser Guide noch in einen Laden geführt, um uns seine Version eines Desserts nahezubringen. Dass dieser Vorschlag aber ausgerechnet bei unseren beiden Thai-Frauen so gar keinen Anklang fand, war für uns denn doch überraschend. Wenn auch die Snacks nicht gerade helle Begeisterung hervorriefen, hat der Gesichtsausdruck von Bee für allgemein gute Stimmung gesorgt. :-)
Die nächste Station ist ein weiteres Bergdorf. Leider müssen wir erfahren, dass die Dörfer durchgängig touristischer geworden sind. Und Dörfer, zu denen keine Touristen gekommen sind, einfach umgezogen sind. Die Frau auf dem Bild ist übrigens zu so etwas wie einem Fotomodell für die Longnecks geworden und auf vielen Postkarten etc. zu sehen.
Wir haben uns das Dorf trotzdem angesehen, zumal sich hier inzwischen unterschiedliche Hilltribes zusammengefunden haben, so dass man die unterschiedlichen Trachten in einem Dorf zu sehen bekommt.
Der letzte Stopp war kurz vor dem Resort an einer Orangen-Plantage, wo wir einen leckeren und kühlen Orangensaft getrunken haben.
02.04.2016 – Mönchsordinations-Zeremonie
Unsere Guides sind einfach die Besten. Nachdem wir gestern beinah in jedem Tempel die Information bekamen, dass die Ordination der kleinen Mönche gerade gewesen ist, haben unsere Guides doch noch einen Tempel in Reichweite gefunden, wo die Zeremonie heute Morgen stattfindet. Also schnell ins Auto gesprungen und losgeprescht. Wir kamen rechtzeitig an, um mitzuerleben, wie die kleinen Mönchsanwärter auf den Schultern ihrer Väter in den Tempel getragen wurden. Und ehe ich mich versah, wurde hinter meinem Rücken verabredet, dass auch ich einen der Kleinen in den Tempel tragen sollte. Im Tempel selbst bot sich uns ein buntes Schauspiel der farbenfroh kostümierten Mönchsanwärter. Direkt neben uns saß ein Kleiner, der uns auf Anhieb richtig gut gefallen hat. Da das Fest schon einige Tage andauerte und die buddhistischen Belehrungen offensichtlich so spannend sind wie die christlichen, flachte die Aufmerksamkeit denn auch so nach und nach etwas ab… Interessant ist auch das Schauspiel vor der Tempeltreppe…
Wir haben das Fest schließlich verlassen, um in ein weiteres untouristisches Hilltribe Village zu fahren. Auf dem Weg machen wir noch einen kurzen Abstecher zum „Verloren gegangenen Hügel“.
Böse Zungen behaupten, dass wenn ein Berg oder Hügel abgetragen wird Überreste stehen gelassen werden, damit sich das an Landschaftsmerkmalen und GPS orientierende Militär nicht verirrt, weil es einen Hügel nicht mehr wiederfindet.
Unser Guide hat schließlich noch die spontane Idee, bei einem seiner vielen Freunde vorbeizufahren und uns dessen Reismühle zu zeigen. Eine eindrucksvolle Maschine, die an Maschinen im Deutschland der 50er und 60er Jahre erinnert.
Unser nächstes Ziel ist ein Bergdorf. Für dessen Besuch haben wir eine riesige Büchse mit Süßigkeiten an Bord. An dieser Stelle noch ein Tipp für alle, die in Nordthailand Bergdörfer besuchen, die nicht touristisch erschlossen sind. In den Dörfern ist alles willkommen, von Hotelpackungen mit Seife und Cremes, Süßigkeiten oder Stifte zum Schreiben. Unsere Süßigkeiten werden auch sofort entdeckt und mit großen Augen betrachtet. Eine Bewohnerin hat sich der Aufgabe angenommen, sie gerecht nicht unter allen Kindern sondern auch unter den erwachsenen Naschkatzen zu verteilen. Im Dorf gibt es ebenfalls eine Reismühle, allerdings ein Modell, das man sonst nur auf Museumsbildern zu sehen bekommt. Diese hier ist aber bis heute im täglichen Gebrauch.
Die Nacht haben wir in einem ruhigen idyllischen Resort verbracht. Das Essen war lecker, doch Tilo und ich haben wohl jeder eine Garnele erwischt, die nicht mehr ganz in Ordnung war. Ist eigentlich auch eine „bescheidene“ Idee, in der heißesten Jahreszeit im entferntesten Ort vom Meer Seafood zu essen.
03.04.2016 – Durch die Gartentür nach Myanmar
Tilo hat die Garnele bereits während der Nacht zu spüren bekommen. Meinem Magen geht es dagegen noch gut, aber topfit fühlt sich anders an. Aber harte Jungs kennen nichts und so fahren wir zum ersten Ziel des Tages, dem Royal Garden Project.
Der Garten ist weitläufig, rund um einen Hügel angelegt und sehr schön gestaltet, selbst einen kleinen Wasserfall gibt es. Für Blumenfreunde sicherlich sehenswert, was aber meinen Grünen Daumen angeht, enthalte ich mich besser jeglichen Kommentars. Während Tilo und ich uns gemächlichen und vorsichtigen Schritts fortbewegten, haben die Frauen die Gartenanlage für sich erorbert und fühlen sich offensichtlich sehr wohl. Der Besuch des Royal Garden Project bietet sich an, wenn man auf der Tagesroute daran vorbeikommt, extra eine weitere Strecke dafür fahren, würden wir allerdings nicht.
Anschließend geht es wieder an die Grenze zu Myanmar, genauer gesagt nach Ban Nor-Lae, einem Grenzposten mit Befestigungen und allem was dazugehört. Und wie so Vieles in Thailand muss man auch diese Sache nicht ganz so ernst nehmen. Als uns ein Burmese sieht, kommt er mit drei Flaschen Honig zum Grenztor, das immerhin mit einem Vorhängeschloss gesichert ist und bietet sie uns zum Kauf an. Der bereits etwas ältere Mann ist ganz sympathisch und unserer Guide unterhält sich ganz prächtig mit ihm. Am Ende kauft er eine der Honigflaschen und verrät, dass er hier 100 prozentig bio ist und sehr gut schmeckt. Er hat ihn sicherheitshalber dann aber doch vorher probiert.
Von hier aus fahren wir in ein Bergdorf, das direkt an der Grenze zu Myanmar liegt. Wir haben die üblichen Hotelpackungen mit Schampoo, Duschlotion, Creme, etc. als kleines Geschenk mitgenommen, da die Bewohner in diesen Dörfern wirklich alles gut gebrauchen können.
Nachdem wir, okay – unser Guide, sich mit den beiden netten alten Damen unterhalten und uns ein weinig übersetzt hat, sind wir mal eben durch die Gartentür auf das Erdbeerfeld in Myanmar rübergegangen. Der bisher sympathischste Grenzübertritt, den wir je unternommen haben. Und auch der Angenehmste, was den Papierkram betrifft.
Wir haben uns zu einer kleinen Programmänderung entschlossen, da es Tilo und nun auch mir nicht mehr ganz so gut geht und fahren direkt in unser nächstes Resort. Die Bungalows sind zwar einfach ausgestattet aber zuckersüß und zudem jeder anders gestaltet. Es ist wenig los, der Chef freut sich über neue Gäste und so ist der Checkin schnell erledigt.
Nachdem wir uns kurz abgestimmt haben, gehen Tilo und ich in unsere Bungalows, in der Hoffnung, dass es uns morgen besser geht und Tour wie geplant fortgesetzt werden kann. Kai dagegen ist ein weig unglücklich, da er uns gern noch die weiteren Höhepunkte des Tages gezeigt hätte.
Nachdem Tilo und ich in unsere Zimmer gegangen sind, fahren Ilka und Bee zu den heißen Quellen, die diesmal in komplett natürlicher Umgebung liegen und einige Pools wurden in der Zeit ihrer Anwesenheit von Wasserbüffeln, Hühnern und Schweinen aufgesucht. Was ich dazu schreiben sollte ist vielleicht, dass der Zutritt für die Pools, die für Besucher vorgesehen sind, für Tiere nicht erlaubt ist. Sie dürfen aber eigens für sie vorgesehene Pools benutzen.
Anschließend haben sich die beiden nach eigener Aussage die mit Abstand beste Thai-Massage ihres Lebens genossen. Selbst als sich die Masseurinnen auf ihren Rücken gestellt haben, war dies trotz anfänglicher Skepsis wohl eine großartige Sache.
04.04.2016 – Programmänderung
Was man als erfahrener Asienreisender und Thailandexperte alles verkehrt machen, habe ich nun endgültig ausgeschöpft. Seit gestern habe ich viel zu wenig getrunken und während der Nacht hat sich dann mein Magen gemeldet. Nach dem Aufstehen war ich dermaßen dehydriert, dass ich mich nicht auf den Beinen halten konnte. Die Folge, ein bemerkenswerter Cut am linken Augenlid.
Ilka und Tilo sind also ins Resort und Bee und ich ins Internale Krankenhaus. An dieser Stelle noch einmal einen ganz dicken Dank an euch Beide für euer Verständnis! Es geht alles recht fix. Ein paar Medikamente und ein Pflaster für den Schnitt und schon sind wir wieder entlassen. Trotzdem haben es die Guides in der Zwischenzeit noch geschafft, eisgekühlte Getränke und Sandwiches zu besorgen.
Zurück im Resort sind Ilka, Bee und unser Guide noch einmal zu einer Thai-Massage aufgebrochen. Die war nach einhelliger Aussage auch sehr gut, kann aber die Massage vom Vortag nicht toppen. Abends geht es Tilo und mir dann wieder so gut, dass wir gemeinsam zum Abendessen gehen. Leider ist das Hot Chili vollkommen ausgebucht und die Wartezeit beträgt über 30 Minuten. Wir suchen uns eine Alternative in der Nähe und machen uns einen netten Abend.
05.04.2016 – Chiang Mai und Doi Suthep
Gut ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt und noch ein wenig am Pool relaxed ist es Zeit, unsere Tagestour anzugehen. Wir haben uns für einen späteren Aufbruch entschieden und die Tour in Nacht hinein auszudehnen, um einer Mönchszeremonie beizuwohnen und gemeinsam mit unseren Guides und Fahrer ein gebührendes Abschiedsessen zu feiern. Im alten Stadtkern von Chiang Mai gibt es 40 Tempelanlagen, von denen wir uns zwei ansehen und außerdem das Museum besuchen. Hier entdecken wir den auch die einfache „Reismühle“ auf einem der Bilder wieder, die wir Tage zuvor im Hilltribe Village bewundern durften.
Der erste Tempel, den wir uns ansehen ist der Wat Chedi Luang, der vor allem sehenswert ist, weil sich hinter ihm eine alte Pagode befindet. Der zweite Tempel ist der Wat Phra Sing, In seinem Innern finden sich erhaltene, authentische Malereien, die das Leben in Chiang Mai vor etwa zwei Jahrhunderten dokumentieren. Neben Alltagsszenen erfährt man u.a. auch, dass es Sitte war, dass Frauen rauchten und wie die Männer mit nacktem Oberkörper herumliefen. Während es heute für Thailänderinnen undenkbar ist, sich in der Öffentlichkeit mit nacktem Oberkörper zu präentieren, war es früher der Normalfall. Selbst alte Fotografien dokumentieren das. Es ist somit gar nicht so lange her, dass Thailand einen radikalen Sinneswandel vollzogen hat.
Der Tempel wird nur von sehr wenigen Touristen entdeckt, ist ein Ort der Ruhe mit vielen Bäumen, die Schatten spenden und bietet einen herrlichen Blick auf die Stadt Chiang Mai. So können wir die wunderschönen Fotomotive und die Kühle im Schatten der Bäume vollkommen ungestört genießen.
Später am Nachmittag beschließen wir zum Wat Phratat Doi Suthep zu fahren, um das letzte Tageslicht auszunutzen und den Tempel noch ein wenig zu besichtigen, bevor die Mönchszeremonie beginnt.
Das Essen ist übrigens wirklich ausgesprochen gut. Vielen Dank an unsere Guides sowie an Ilka und Tilo, mit denen wir uns prächtig verstanden und die wir beide ins Herz geschlossen haben.
06.04.2016 – Weiterreise nach Koh Lipe
Viel zu früh, um 05:00 morgens ist die Nacht schon wieder zu Ende und eine halbe Stunde später wartet bereits Khun Kai, um uns zum Flughafen zu fahren. Wir fliegen nach Hat Yai, tief im Süden Thailands und fahren von dort weiter auf die Insel Koh Lipe.
In Hat Yai haben wir bereits im Vorfeld geplant, dass wir noch ein wenig Zeit in der Stadt verbringen, die wir uns zuvor noch nie angesehen haben. Westliche Touristen sind hier Fehlanzeige, da so gut wie alle nur den Transfer vom Flughafen diekt zum Pier nehmen. Da wir noch nicht gefrühstückt haben, führt uns unser erster Weg in das Restaurant Chok Dee Tae Tiam, das unter Thailändern für seine Dim Sum berühmt ist. Noch besser als die Dim Sum hat uns allerdings die Suppe geschmeckt.
Danach sind wir zum Kim Yong Markt gefahren, der vor allem für seine Nüsse und Mandeln bekannt ist und wo wir uns mit einem kleinen Vorrat eingedeckt haben. Es ist wirklich schade, dass die südlichen Provinzen zu unsicher sind, um sie zu bereisen. Auf Grund einer Unabhängigkeitsbewegung kommt es leider immer wieder zu Attentaten und Bombenanschlägen. Koh Lipe ist davon jedoch nijcht betroffen.
Nachdem wir den Markt wieder verlassen haben, war die Zeit leider schon zu weit fortgeschritten, um noch ein drittes Ziel aufzusuchen und so machen wir uns auf den Weg zum Pakbara Pier.
Das hat sich in den vergangenen drei Jahren nicht verändert und so finden wir uns schnell zurecht. Da es kein Café gibt vertreiben wir uns die Wartezeit, indem wir den vorbeifahrenden Fischkuttern zusehen.
Die Überfahrt nach Koh Lipe erfolgt mit dem obligatorischen Stopp auf Koh Hai, damit Erstbesucher ein paar Fotos vom bekannten Postkartenformat schießen können. Auf Koh Lipe erfahren wir dann beim Umsteigen vom Speedboot in ein Longtail, dass die Marinepark-Gebühr von 50 Baht auf 200 Baht für Ausländer erhöht wurde. Und das sollte nicht die einzige Überraschung bleiben.
Der Transfer zum Idyllic erfolgt diesmal nicht mit dem Longtail bis zum Resort, sondern zum Pattaya Beach, von wo es mit dem Mopedtaxi weitergeht. Was früher aufgrund fehlender befestigter Wege ein Abenteuer war, ist heute kein Aufreger mehr, da alle Wege betoniert worden sind.
Im Idyllic erleben wir dann die zweite unangenehme Überraschung. Innerhalb der letzten zwei Jahre hat das Resort seine Zimmeranzahl auf 61 mehr als verdoppelt und seine gemütliche Atmosphäre komplett verloren. Die beiden Bilder zeigen die gleiche Stelle vor drei Jahren und heute.
Wir haben eigentlichen ein Zimmer der Kategorie i-Mountain, das wir aber schnell wegen des Dieselaggregats zur Stromerzeugung direkt hinter dem Gebäude gewechselt haben. Leider ist der Wechsel nicht für unseren gesamten Aufenthalt möglich und die letzten zwei Nächte werden wir in den sauren Apfel beißen müssen. Hat das Idyllic früher sehr genau auf Design und Qualität der Ausführung geachtet, ist diese Zeit leider Vergangenheit. Mehr dazu später. Dennoch ist das idyllic nach wie vor die erste Wahl auf Koh Lipe, wie sich später noch herausstellen soll.
Wir haben auf den Schock erst einmal etwas Kühles am Strand getrunken und konnten dabei eindrücklich die Folgen des El Ninho Effekts beobachten. War vor drei Jahren jederzeit ausreichend Wasser zwischen Strand und der gegenüberliegenden Insel, trocknet dieser Bereich nun während Ebbe vollständig aus.
Und noch eins zum Abschluss dieses Tagesberichts. Wir konnten unseren Gästen, die Koh Lipe während der vergangenen zwei Jahre besucht haben, nur bedingt folgen, wenn sie von Nachbar-Resorts berichtet haben. Jetzt ist klar, dass seit unserem letzten Besuch vor drei Jahren drei neue Resorts zur rechten Seiten des idyllic neu gebaut und am südlichen Strandabschnitt geschätzt insgesamt mindestens 15 Resorts neu entstanden sind.
07.04.2016 – Sunrise Beach und Walking Street
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir die neuen Zimmerkategorien i-Breeze und i-Sun inspiziert, die im neuen Gebäude neben dem Beachfront Bungalow liegen. Die Zimmer sind qualitativ gut und von einer definitiv besseren Qualität als die im i-Mountain.
Die neuen Gebäude sprechen vom Stil vor allem Asiaten an. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich das Idyllic bereits verstärkt auf Chinesen, Malaysier und Thais als Kundenklientel einstellt.
Zum Mittagessen sind wir in das 10 Moons nebenan gegangen, das vor etwas über einem Jahr gebaut wurde. Das Resort ist grundsätzlich gemütlich mit Holzbungalows in die natürliche Umgebung eingepasst. Allerdings dürften die weiter den Berg hinaus liegenden Bungalows ebenfalls massiv vom Lärm des Strom-Aggregats betroffen sein. Das betrifft wahrscheinlich auch noch zumindest einige Einheiten des Serendipity, das vor zwei Jahren neu erstellt wurde. Im 10 Moons sind vorwiegend Gäste aus Südeuropa, Spanien und Italien anwesend. Das Essen ist geschmacklich auf die Gästestruktur zugeschnitten.
Am Abend gehen wir zum Essen in die Walking Street und stellen auch hier große Veränderungen fest. Zum Einen ist auch die Walking Street mittlerweile betoniert und dem Bauwahn erlegen. Mittlerweile gibt es drei moderne Krankenhäuser, so dass bereits die Frage auftaucht, wozu diese kleine Insel drei neue und das kommunale Krankenhaus benötigt. Außerdem gibt es drei Tauchbasen mit eigenem Schiff, so dass die Zeit der unbeschädigten Tauchgründe auch hier bald der Vergangenheit angehören dürfte.
Doch es gibt noch immer Bilder auf Koh Lipe, die zum Schmunzeln anregen.
08.04.2016 – Inner Zone Tour
Beim Frühstück treffen wir Khun Aung wieder, die wir bereits vor drei Jahren kennenlernen durften und die Wiedersehensfreude ist groß. Und für mich als Kaffeetrinker darüber hinaus ein Segen, da sie mir freundlicherweise einen „echten“ Kaffee organisiert statt des Nescafé-Übels, das sonst angeboten wird.
Gegen 10:00 brechen wir dann zur Inner Zone Tour auf, die wir vor drei Jahren wegen stürmischen Seegangs aufgeben mussten. Wir nutzen die Abfahrt vom Resort um noch schnell ein paar Fotos vom Resort und den neuen Resorts direkt nebenan zu schießen. Die drei neuen Resorts Kathalee, 10 Moons und Serendipity, sind zugegebenermaßen schwer zu erkennen.
Der Kapitän hat seinen Sohn mitgebracht, der gerade Ferien und somit Zeit hat zu lernen, wie man ein Longtailboot fährt. Stellenweise ist dies für ihn mit schweißtreibenden Ganzkörpereinsatz verbunden. Aber offensichtlich macht es ihm trotzdem viel Spaß und vor allem stolz.
Das Touristenaufkommen auf Koh Lipe hat sich vervielfacht, was sich leider auch auf die Tourziele auswirkt, da man anderen Booten nicht mehr entgehen kann. Wir sehen uns Schnorchelspots vor Koh Adang, Koh Yang, Koh Rawi, Koh Hin Ngam und Koh Yabang an. Leider müssen wir den Bootsführer zweimal davon abhalten, Spots anzulaufen, wo sich bereits Dutzende andere Boote befinden und stattdessen Alternativen vorzuschlagen. Ohne Thai-Kenntnisse dürfte das schwierig werden. Vor allem zum Mittagessen fahren alle Boote zum White Sands Beach. Bereits aus einem Kilometer Entfernung können wir um die 70 Boote ausmachen und fordern ihn sofort zum Umlenken auf. Und wie immer gibt es gar nicht so weit entfernt mindestens eine schöne und ruhige Alternative.
Zum Abschluss machen wir noch kurz auf Koh Hin Ngam halt, was so viel wie „Schöne Steine“ heißt. Alles in allem ein netter Halt auf dem Weg zurück, um sich noch einmal die Füße zu vertreten.
Zum Abendessen sind wir in das neue Serendipity gegangen. Das Essen war ok und vom Preis her mit dem Idyllic vergleichbar. Allerdings ist die Qualität im Idyllic besser.
09.04.2016 – Ein entspannter Tag
Wir gehen nach dem Frühstück in die Walking Street, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Auf dem Rückweg legen wir einen Stopp bei Pooh`s ein, um etwas zu trinken. Dabei kommen wir nebenbei mit der Managerin in Gespräch und unterhalten uns über die Entwicklungen auf Koh Lipe. Wir erfahren von ihr, dass der Großteil der baulichen Veränderungen erst innerhalb des letzten Jahres stattgefunden hat. Viele der Einwohner verspüren mittlerweile ebenfalls Unmut bzgl. der gravierenden Änderungen und einige haben sich sogar entschlossen, auf eine andere Insel umzuziehen. Insgesamt teilt sie unsere Einschätzung, dass die aktuellen Entwicklungen der Insel mehr schaden als nützen werden, zumal ihr schon einige westliche Gäste signalisiert haben, dass sie das letzte Mal nach Lipe gekommen sind. Erstbesucher werden die Änderungen wahrscheinlich gar nicht einschätzen können und die Insel zumindest die nächsten drei bis vier Jahre noch positiv bewerten. Wer die Insel jedoch vorher kennengelernt hat, weiß sehr genau, was hier für immer verloren gegangen ist. Schade!
Zurück im Resort erfahren wir von Khun Aung zumindest einen der Gründe für die neuen Kliniken. In der Peak Season gab es viele magenbedingte Krankheitsfälle und wer nicht in das öffentliche Krankenhaus gegangen ist sondern eine dieser Kliniken aufgesucht hat, musste statt der umgerechnet ca. fünf Euro für eine Untersuchung die Kleinigkeit von 300 Euro bezahlen. Böse Zungen würden jetzt behaupten, dass hier ein super Geschäftsmodell entstanden ist, das ggf. in Kooperation mit dem einen und anderen Restaurant beflügelt wird.
Mittlerweile rückt Songkran näher und es kommen viele Thais und überraschenderweise auch Chinesen auf die Insel. Gott sei Dank hat hier noch niemand Verträge für Gruppenreisen abgeschlossen, aber wahrscheinlich ist das nur eine Frage der Zeit. Wenn es denn so kommen sollte, dürfte die Insel innerhalb von zwei Jahren für westliche Besucher ein No-Go werden. Wir hoffen, dass wir uns irren.
Am Abend testen wir das Restaurant Rak-Lay in der Walking Street und befinden es sowohl von der Frische der Fische und insgesamt der Qualität des Essens für gut. Danach machen wir noch einen Verdauungsspaziergang zum Pattaya Beach.
10.04.2016 – Inselrundgang
Bee braucht eine Pause, also mache ich mich allein auf, die Insel zu erkunden. Der Weg führt mich den Sunrise Beach entlang bis zum Mountain Resort, wo sich noch immer ein fantastischer Blick aufs Meer bietet.
Anschließend führt der Weg durch das Resort und den Hintereingang hinunter Richtung Inselinneres. Von hier aus wende ich mich Richtung Sunset Beach und treffe wie beim letzten Mal diesmal nicht eine einzelne Frau sondern ein Pärchen, die den Sunset Beach suchen. Ich schätze, sie werden nicht die letzten und letztlich etwas verwundert sein.
Ich lege eine Pause am Strand ein, um in einem Café etwas zu trinken. Der Aufstieg vom Strand zum Mountain Resort war reichlich schweißtreibend und so bin ich froh, im Schatten etwas abkühlen zu können.
Von hier aus schaue ich mir die neuen Resorts zur rechten Seite des Mountain Resorts an, die jedoch alle primär Backpacker adressieren und sehr einfach gehalten sind. Außerdem gibt es dort bei Flut keinen wirklich nutzbaren Strand. Anschließend gehe ich durch das Inselinnere Richtung Walking Street. War hier vor drei Jahren außer zwei bis drei Wellblechhütten nichts, ist hier in der Zwischenzeit ein wahrer Bauboom ausgebrochen und ich frage mich, wer hier vielleicht sogar für mehrere Nächte absteigen soll. Es gibt auch ein technisches Highlight, eine Solaranlage, die zumindest einen Teil der Insel zu versorgen scheint.
Und dann passiert das Unglaubliche, ich verliere auf dieser kleinen Insel vor lauter neuen Gebäuden, Shops uns Wegen die Orientierung und finde mich plötzlich am Pattaya Beach wieder. Ich beschließe daraufhin, zum Resort zurückzukehren und noch etwas Schwimmen zu gehen.
Am Abend werden wir von Khun Aung zum Essen eingeladen, wofür wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken möchten. Wie bereits 2013 ist das gesamte Personal in diesem Resort wirklich super.
11.04.2016 – Weiterreise nach Koh Mook
Bereits um 08:00 fahren wir zum Pattaya Beach, wo das Speedboot nach Koh Mook startet. Da noch nicht ausreichend Wasserhöhe vorhanden ist, werden wir mit dem Longtail zum Speedboot gebracht und steigen auf offener See um. Die See ist optimal, flach und ohne Wellen, so dass die Überfahrt nur zweieinhalb Stunden dauert. Bei all den neuen Eindrücken auf Koh Lipe haben wir total vergessen, dass es auf Koh Mook keinen Geldautomaten und keine Bank gibt. Jetzt heißt es mit limitierten Bargeld durchzuhalten und Gott sei Dank können wir unsere Ausgaben im Sivalai Resort mit Kreditkarte begleichen.
Koh Mook ist weitgehend unverändert geblieben und wir freuen uns darauf, unsere Inseltour zu starten. Außerdem erfahren wir, Songkran auf Koh Mook am 13. April gefeiert wird und wir es somit noch miterleben können.
Am späten Nachmittag haben wir das Glück einen der beiden Männer auf der Insel beim Ernten der Kokosnüsse beobachten zu können. Unglaublich, aber der 52-jährige Mann steigt ungesichert die Palme hinauf, um dort seine Arbeit zu erledigen.
12.04.2016 – Koh Mook Inseltour
Koh Mook ist eine kleine Insel und so können wir den Tag gemütlich angehen lassen. Gegen Mittag starten wir und mieten als erstes ein Moped am Hinterausgang des Resorts. Einer der Mitarbeiter war so freundlich, den Vermieter anzurufen und schon bald kam dessen Tochter mit dem Moped. Obwohl sie wahrscheinlich öfters ein Moped zu Kunden bringt, ist sie, typisch Thai im liebenswerten Sinne, völlig ahnungslos, was Fragen zur Bezahlung angeht oder den Hinweis, dass das Gefährt kein Tropfen Benzin mehr hat. Sehr zu unserem Amüsement gibt sie die Fragen an den Mitarbeiter des Resorts weiter, der ebenfalls unter Lachen antwortet, ob es sein oder ihr Job ist. Bei der Bezahlung machen schließlich wir die Vorgabe, dass wir sofort bezahlen und inzwischen ist auch bei ihr die Entscheidung gereift, dass sie noch einmal losfährt, um zu tanken.
Die Erkundung der kleinen Insel mit dem Moped ist eine einfache Sache und auch für ungeübte Fahrer gut zu bewältigen. Bei der Fahrt über die Insel stellen wir auch hier Bautätigkeiten fest, allerdings in einem sehr kleinen, verträglichen Rahmen. Da bereits Mittag ist halten wir im Sugar`s Coffee Shop an, um etwas zu essen. Die drei Frauen sind ausgesprochen nett und freuen sich, dass sie sich mit Bee auf thailändisch unterhalten können. Das Essen ist gut und lohnt einen Stopp.
Die Umgebung könnte sicherlich idyllischer sein, aber die Atmosphäre der „Werft“ nebenan hat auch ihren -ganz eigenen - Reiz.
Anschließend sind wir weiter durch das Dorf und Richtung Charly Beach gefahren. Im Dorf selbst hat sich wenig verändert und so suchen wir ein weiteres Restaurant hinter dem Sea Gipsy Village auf. Das Dada Restaurant gehört zum Koh Mook Garden Bungalows Resort, das von Einheimischen betrieben wird.
Wir kommen mit der Chefin ins Gespräch und verfallen bei einem Lemmon Shake ins Plaudern. Anwesend ist auch ein sehr sympathischer Dorfbewohner, der Bootstouren anbietet und im Unterschied zu vielen anderen mit den Gästen ins Wasser geht, um ihnen die Fische und Korallen zu zeigen und die Namen zu nennen.
Wir erfahren, dass es im Restaurant trotz Songkran am morgigen Tag frischen Fisch gibt und melden uns schon einmal an. Auf dem Weg zurück ins Resort kommen wir an einem fahrbaren Pancake-Stand vorbei und entscheiden uns spontan, einen Bananen-Pancake auszuprobieren.
Der Stand ist gut besucht und beim Plaudern erzählen uns die Besitzer, dass sie bereits seit 24 Jahre ihre Pancakes anbieten, die als die Besten auf der Insel gelten.
Nachdem wir die Pancakes probiert haben, können wir uns der Beurteilung nur anschließen und sind sogar der Meinung, dass sie zu den besten Pancakes zählen, die wir bisher in ganz Thailand genossen haben.
Am Abend fahren wir dann noch einmal ins Dada und bestellen zum Trinken einen Kokosnuss-Shake. Erst heißt es, dass sie heute noch keine Kokosnuss geerntet haben, aber als wir auf eine in Griffweite hinter uns zeigen, ist alles geklärt und wir bekommen einen super frischen Kokosnuss-Shake direkt von der Palme.
Bedient werden wir von den Töchtern, die super verlegen werden, als wir sie um ein Foto bitten und keine drei Sekunden ohne Kichern stillhalten können. Die gesamte Atmosphäre ist sehr sympathisch.
13.04.2016 – Songkran
Heute ist Songkran und wir freuen uns bereits darauf, dem Fest auf der Insel beizuwohnen. Doch bereits beim Frühstück wird uns schnell klar, dass auf dieser mehrheitlich von Muslimen bewohnten Insel Songkran keine so große Rolle spielt. Während wir in vielen Resorts Songkran-Feiern miterleben durften, fällt bis auf die Aufstellung eines Buddhas mit Wasser zum Begießen Songkran aus.
Und auch im Dorf fahren wir nur an einer Wasserstation mit drei Kindern vorbei. Mittags kehren wir wieder im Dada ein, da uns die Wirtin gestern noch erzählt hat, dass es heute fangfrische Krebse eben wird. Lecker! Ansonsten ist es heute so heiß, dass wir einen guten Teil der Zeit im Wasser verbringen, wo es einigermaßen kühl ist. Im Schnitt wird es nach zwei bis drei Seiten Lesen im Buch so heiß, dass wir wieder ins Wasser springen. Da wir das Moped bereits zurückgegeben haben, gehen wie heute Abend ins Yummi zum Essen.
14.04.2016 – Weiterreise nach Samut Prakan
Unser letzter Tag in Südthailand ist gekommen und gegen Mittag fahren wir zum Flughafen, um nach Bangkok zu fliegen. Ein letzter Blick zurück auf die Insel und schon geht es los, leider mal wieder viel zu früh. Koh Mook ist eine Insel, auf der wir gern länger verweilt hätten.
Die Anreise zum Flughafen und der Flug selbst verlaufen reibungslos. In Bangkok werden wir bereits von unserem Fahrer erwartet und nach Samut Prakan gefahren. Dort werden wir für zwei Nächte bleiben, um mit unseren Freunden Songkran zu feiern.
15.04.2016 – Songkran die 2.
Das Frühstück besteht heute erst einmal nur aus Kaffee, da wir noch auf den Markt fahren wollen, um ein paar Sachen für die Songkran-Party einzukaufen. Die Verkäufer sind alle sehr umtriebig und geschäftstüchtig, doch wenn sie wie diese Verkäuferin mitbekommen, dass sie fotografiert werden, ist sofort Zeit für ein Posing.
Bei der üblichen Familienzeremonie werden die Großeltern und Eltern mit Wasser begossen und erhalten dabei deren buddhistischen Segen. Das Ganze wird schon ernst genommen aber andersrum irgendwie auch nicht und jeder treibt dabei seine eigenen Scherze.
16.04.2016 – Weiterreise nach Koh Samet
Gegen 09:00 brechen wir nach Koh Samet auf. Es ist Ende Songkran und die Straßen, die von Bangkok wegführen sind angenehm frei. Gegen Mittag kommen wir in Ban Phe an, wo wir erst essen und dann zum Pier wollen. Kaum haben wir die Küstenstraße in das Stadtzentrum erreicht stehen wir auch schon im Megastau. In Ban Phe findet heute die große Songkran-Party statt. Alle sind auf den Beinen und auf den Straßen reihen sich die Pickups mit den Wassertonnen auf der Ladefläche. Am Straßenrand haben sich ebenfalls Gruppen zusammengefunden, um an der Wasserschlacht teilzuhaben. Zum Restaurant müssen wir einmal quer durch die Stadt, was ca. eine Stunde dauert.
Aber das Restaurant ist es wert. Hier gibt es nach wie vor exzellentes Seafood. Danach suchen wir einen Schleichweg, um uns nicht den ganzen Weg wieder in der Schlange von Pickups einreihen zu müssen und so kommen wir endlich am Pier am. Mit dem Speedboot geht es auf die Insel Koh Samet, wo wir ein für uns neues Resort ausprobieren.
Das Resort liegt einsam am Ende der Insel und ist in erster Linie für Schnorchler interessant, die hier bereits vom Strand weg Korallenfelder abschwimmen können. Für reine Badefreunde ist der Strand bzw. der Weg ins Wasser eher schwierig, da es keinen reinen Sandstrand gibt.
17.04.2016 – Sonne, Strand und Meer
Es ist Sonntag und wir gönnen uns einen ganz entspannten Tag am Strand. Als uns die Zeit zu lang wird, mieten wir ein Kayak und fahren ein wenig die Küste ab. In Scihtweite ist ein sehr schöner Strand, aber für das Kanu dann doch zu weit entfernt. Wir machen uns eine mentale Notiz, dass wir das zugehörige Resort besichtigen werden.
Auf dem Rückweg bin ich froh, keine Kamera mitgenommen zu haben, da dass Meer etwas aufgewühlter wird und wir bei einer der großen Welle kentern. Doch wir haben eine Menge Spaß bei dem Versuch, irgendwie zurück ins Kayak zu kommen ohne gleich wieder umzukippen.
18.04.2016 – Inseltour
Nach dem Frühstück bestellen wir ein Taxi, um uns erst zum Sai Kaew Beach, dem Hauptstrand auf Koh Samet fahren zu lassen. Wir laufen erst ein wenig durch den kleinen Ort und gehen dann an den Strand. Unser Eindruck deckt sich mit den negativen Bewertungen des Strandes im Internet. Innerhalb von 10 Jahren hat sich die Insel und besonders dieser Strand komplett gewandelt. Insgesamt ein Ort für Interessenten, die mehr Wert auf günstige Unterkünfte denn auf eine schöne Umgebung legen. Später erfahren wir, dass bessere Hotels chinesische Reisegruppen an Hotels an diesem Strand verweisen, wodurch sich bestimmte negative Effekte verstärken.
Anschließend fahren wir an den Ao Prao Beach auf der gegenüberliegenden Seite der Insel. Hier gibt es nur drei Resorts, von denen zwei zur selben Gruppe gehören. Der Strand wird gepflegt und ist sehr sauber.
Wir beschließen unangemeldet eine Inspektion in den drei Resorts durchzuführen, was auch von allen Resorts akzeptiert wird. Zuerst besichtigen wir das Lima Coco, das in der Mitte des Strandes liegt und das günstigste Preis-/Leistungsverhältnis aufweist. Außerdem beschließen wir hier zu Mittag zu essen und sind zufrieden.
Danach inspizieren wir das Ao Prao Resort, das vor 20 Jahren als erstes Resort an diesem Strand gegründet wurde. Mittlerweile wurden die einst einfachen Hütten durch komfortable Bungalows ausgetauscht und die Anlage deutlich erweitert. Anschließend gehen wir mit dem Manager in das Schwester Resort Le Vimarn Cottage & Spa, um uns gleich noch die Bungalows dort zeigen zu lassen. Außerdem lassen wir uns einen Termin für das Paradee Resort machen, das ebenfalls zur gleichen Gruppe gehört. An diesem Strand gibt es ausschließlich dieses Resort. Und sowohl der Strand wie auch das Resort sind wohl jeweils das Schönste auf der gesamten Insel.
19.04.2016 – Der Taphong Fruit Market
Wir verlassen die Insel, um nach Klong Dan südöstlich von Bangkok zu fahren. Wir planen ein frühes Mittagessen in einem sensationall guten Restaurant für Pad Thai, doch leider hat es heute geschlossen. Also kehren wir noch einmal um und fahren in das Seafood Restaurant, das wir bei unserer Ankunft bereits aufgesucht hatten. Auf der Weiterfahrt nach Klong Dan machen wir noch am für seine Früchte bekannten Taphong Fruit Market Halt. Es ist gerade Mittagszeit und bei 40 Grad Celsius döst der Markt vor sich hin.
Wir sehen uns trotzdem um und nutzen die Gelegenheit, ein paar Früchte für unterwegs einzukaufen. Die Durian schmeckt zwar sehr lecker, allerdings muss sie sehr frisch sein, da sie sonst anfängt unerträglich zu stinken. Wir verzichten deshalb auch darauf, eine mitzunehmen – Zu gefährlich!
20.04.2016 – Zurück in Bangkok
Unseren letzten Tag in Thailand verbringen wir in Bangkok, um uns in der Nähe des Hotels das Nachtleben von Nana und später auch von Sala Deng anzusehen. Was wir so nicht mehr in Erinnerung hatten, ist die Zweiteilung von Nana. Auf der einen Seite der Hauptstraße befinden sich die vor allem westliche Touristen ansprechenden Bars und auf der Anderen der muslimisch geprägte Bereich. Hier sind vor allem Touristen aus islamischen Ländern zu finden und statt Bars gibt es mehr Restaurants mit arabischer Küche.
Der letzte Besuch von Sala Deng liegt bereits viele Jahre zurück und entweder hat sich alles sehr stark verändert oder wir haben den Bereich mit den vielen kleinen thailändischen Restaurants und Garküchen nicht mehr gefunden.
Während früher auch hier eine freundliche und lockere Atmosphäre herrschte, reiht sich heute nur noch ein Freudenhaus ans Nächste. Keine Bar, kein Restaurant und wir fragen uns, ob wir die Exoten sind oder die Frauen, die sich vor den Häusern anbieten. Schade, aber so macht ein Spaziergang durchs Viertel keinen Spaß mehr.
21.04.2016 – Rückflug
Der Tag der Abreise ist angebrochen und wir werden abgeholt, um zum Flughafen gefahren zu werden.
Tschüss Thailand, bis zum nächsten Besuch!